Am 18.03.2025 hatten wir die Gelegenheit, eine einzigartige Ein-Mann-Inszenierung von Georg Büchners „Woyzeck“ zu sehen. Diese Inszenierung bot eine besondere Perspektive auf das klassische Drama, indem alle Rollen von einem einzigen Schauspieler dargestellt wurden.
Das Stück konzentrierte sich auf die zentralen Themen des Dramas wie die „Erbsen-Studie“ des Arztes bei Woyzeck und die folgende Ermordung seiner Freundin Marie. Der Schauspieler vermittelte die innere Zerrissenheit von Woyzeck durch seine ausdrucksstarke Stimme, seine Mimik und Gestik. Die minimalistische Bühnengestaltung unterstützte die Inszenierung, indem sie nicht wirklich einnehmend war, sondern man sich mehr auf das Schauspiel konzentrieren konnte. Besonders beeindruckend war der Einsatz seiner Gitarre, diese hat die Atmosphäre des Stückes unterstützt und dieses auch noch mehr durch den Gesang aufgelockert.
Der Schauspieler meisterte die Herausforderung, mehrere Charaktere darzustellen, indem er verschiedene Körperhaltungen einnahm, unterschiedliche Stimmlagen einsetzte und einen Seitenwechsel bei den mehreren Charakteren durchführte. Seine Fähigkeit, zwischen den verschiedenen Rollen zu wechseln, war besonders bemerkenswert, da man wirklich die unterschiedlichen Figuren erkennen konnte. Eine der größten Herausforderungen einer Ein-Mann-Inszenierung ist deutlich darzustellen, welche Figur oder auch welches Tier man gerade spielt, was der Schauspieler durch seine Gesichtsausdrücke, Stimme und Gestik verdeutlichte. Ein Vorteil dieser Inszenierungsform ist die Möglichkeit jeden Charakter so darstellen zu können, wie man ihn sich selbst vorstellt, auch wenn dadurch nicht alle Szenen auf die Bühne gebracht werden konnten.
Insgesamt war die Ein-Mann-Darstellung von „Woyzeck“ eine beeindruckende Darbietung, die einen sehr mitnimmt und auch zum Nachdenken bringt. Nicht so gut gemacht, war die Einstellung des Tones, es war teilweise sehr erschreckend und auch sehr laut. Trotzdem hat das Stück begeistert.
Sina Kornetzki FOW23B