Studienfahrt „Erinnern für die Zukunft“ nach Krakau

Vom 27. August (Sonntag) bis zum 1. September (Freitag) unternahmen sieben Schüler der Berufsbildenden Schulen I des Salzlandkreises WEMA gemeinsam mit Schülern des Gymnasiums Stephaneum Aschersleben, Studenten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und interessierten Erwachsenen eine Reise nach Krakau, die nicht nur unsere Herzen, sondern auch unsere Köpfe berührte. Diese Reise war Teil einer Bildungsveranstaltung, die sich mit der Judenvernichtung während der Naziherrschaft und dem Rechtsextremismus auseinandersetzte. Sie sollte uns daran erinnern, wie wichtig es ist, die Geschichte zu bewahren und aus ihr zu lernen.

Nach unserer Ankunft bezogen wir unser Quartier im Studentenhotel „Zaczek“ in Krakau. Ein gemeinsames Abendessen und ein anschließendes Treffen aller Teilnehmer stimmte auf die bevorstehende Woche ein.

Unser erster Tag in Krakau begann mit einer spielerischen Selbsterkundung der Innenstadt. Wir schlenderten durch die malerischen Straßen, genossen die Architektur, lösten Aufgaben und Rätsel und besuchten am Abend das jüdische Restaurant „Ariel“, wo uns ein privates Klezmer-Konzert erwartete.

Am Dienstag lernten wir während einer faszinierenden Führung mit unserer Stadtführerin Teresa das jüdische Viertel Kazimierz und das ehemalige Ghetto Podgorze kennen, besuchten eine Synagoge und einen jüdischen Friedhof und sahen die Reste der Ghettomauer. Diese Einblicke in die Geschichte waren sowohl informativ als auch bewegend.

Der Mittwoch wird uns immer in Erinnerung bleiben. Wir besuchten das ehemalige deutsche Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, eine Erfahrung, die uns tief berührte und schockierte.

Am Donnerstag wartete der letzte bedeutende Höhepunkt unserer Reise auf uns. Wir trafen zwei Zeitzeuginnen,  die uns die schmerzliche Geschichte aus erster Hand näherbrachten. Lydia Maksymowicz kam als Dreijährige nach Auschwitz und wurde von Dr. Mengele für seine medizinischen Experimente missbraucht. Anna Janowska-Cionowska konnte diese Zeit als Jüdin nur überleben, weil sie von hilfsbereiten Menschen in einem Dorf versteckt wurde.

Am Freitag verließen wir Krakau früh und kehrten nach Deutschland zurück, reich an Erfahrungen und Erkenntnissen.

Der Besuch von Auschwitz-Birkenau und die Gespräche mit den Zeitzeuginnen hinterließen tiefe Eindrücke. Diese Momente waren bedrückend, aber notwendig, um die Bedeutung der Erinnerung und des Engagements gegen Rechtsextremismus zu verstehen.

Die gemeinsamen Abende, an denen wir Lieder sangen oder in einem typischen polnischen Restaurant Piroggen probierten und uns über die Erlebnisse des Tages austauschten, schweißten uns als Gruppe zusammen und boten Momente der Freude und des Zusammenseins.

Diese Reise hat uns gelehrt, dass wir niemals die Geschichte vergessen dürfen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen. Sie hat uns aufgerüttelt und motiviert, stärker gegen rechtes Gedankengut vorzugehen. Wir haben uns vorgenommen, uns gegen Rechtsextremismus zu engagieren und dazu beizutragen, dass die Geschichte nicht vergessen wird.

Diese Reise war ein voller Erfolg. Besonders möchten wir Frau Paßler für die großartige Organisation danken, die uns diese bedeutsame Erfahrung ermöglicht hat.

Autoren: Christopher Gregorius, Leander Kremin, Luise Günther (BG22GA) und Ole Kießling (BG22WB)

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