Hallo,
ich bin Niklas-Marcel und war im zweiten Lehrjahr meiner Ausbildung zum Sozialassistenten, als mir meine Englischlehrerin, Frau Hundsdörfer, vom Erasmus+ Programm erzählte. Schon lange hatte ich den Wunsch später vielleicht im Ausland zu leben, und als sie mir die Möglichkeit anbot, in Irland ein Praktikum zu machen, war ich sofort begeistert.
Vom 06.07.2024 bis 03.08.2024 war ich in Dublin und habe dort vier Wochen lang in einer Kita gearbeitet. Das Ganze wurde durch das Erasmus+ Programm ermöglicht, das mir knapp 2.000 Euro zur Verfügung gestellt hat. Von diesem Betrag wurde ein Teil für die Organisation meines Aufenthalts verwendet, einschließlich der Suche nach einer Kita und einer Gastfamilie, sodass ich mich um nichts kümmern musste. Das restliche Geld, etwa 600 Euro, wurde mir ausgezahlt, um meine Ausgaben vor Ort zu decken. Obwohl ich noch etwas eigenes Geld mitbringen musste und am Ende mehr ausgegeben habe, als vielleicht nötig gewesen wäre, war das alles gut machbar. Ich habe das Gefühl, dass dieses Programm eine Chance für jeden ist, nicht nur für privilegierte Menschen, unabhängig von den finanziellen Verhältnissen.
Die vier Wochen in Irland waren eine unvergessliche Zeit. Ich bin nach Dublin geflogen und habe bei einem älteren Rentnerehepaar gewohnt, das mich herzlich aufgenommen hat. Mein Zimmer war klein, aber gemütlich, und das Haus lag am Stadtrand von Dublin. Jeden Tag bin ich mit dem Bus etwa eine Stunde ins Zentrum gefahren, um in einer integrativen Kita zu arbeiten. Da ich auch in Deutschland mein Praktikum in einer integrativen Kita gemacht habe und schon Erfahrung mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen hatte, war der Einstieg für mich leicht. Die Kollegen dort waren unglaublich freundlich, und die Atmosphäre in der Kita war sehr herzlich. Es war eine wunderbare Erfahrung, dort arbeiten zu dürfen.
In der Kita habe ich ähnliche Tätigkeiten übernommen wie in Deutschland. Dennoch gab es einige Unterschiede, die mir besonders aufgefallen sind. In irischen Kitas gibt es sogenannte „Classrooms“, die eher wie kleine Vorschulklassen organisiert sind. Anders als in Deutschland, wo es oft feste Angebote und die 9 Bildungsbereiche gibt, war hier alles viel freier und spontaner. Das hat mir ermöglicht, Angebote flexibel zu gestalten. Als ich einmal ein Angebot nach „deutschem Standard“ durchgeführt habe, waren die Erzieherinnen überrascht, wie strukturiert es war und wie viel Fachwissen ich mitbrachte. Die familiäre und entspannte Atmosphäre in der Kita hat mir besonders gut gefallen.
Auch nach den acht Stunden in der Kita wollte ich noch so viel wie möglich von Dublin sehen und bin oft direkt nach der Arbeit in die Stadt gefahren. Es war zwar manchmal stressig, aber ich wollte jede Minute nutzen, um die Stadt zu erkunden. Tatsächlich war ich gefühlt nur noch zum Schlafen bei meiner Gastfamilie, was aber überhaupt kein Problem war, da sie sehr verständnisvoll und unkompliziert waren.
An den Wochenenden habe ich die Gelegenheit genutzt, die wunderschöne irische Landschaft zu erkunden. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Howth, dort konnte man super an den Klippen lang wandern und es gab dort einen geheimen Strand, zu dem der Weg aber sehr schwer war. Auch die Innenstadt von Dublin hat mich begeistert, mit ihren Läden und Einkaufszentren. Ich habe es genossen, durch die Straßen zu schlendern, Souvenirs für mich und meine Freunde zu kaufen und die Atmosphäre aufzusaugen. Ich war in Museen und Kinos, habe also alles versucht mitzunehmen. Auch wenn ich durch die Arbeit unter der Woche etwas erschöpft war, haben mir diese Ausflüge viel Spaß gemacht und mir geholfen, die Zeit in Irland in vollen Zügen zu genießen.
Irland hat all meine Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen. Es war ein absoluter Traum, den ganzen Tag Englisch zu sprechen und dabei meine Sprachfähigkeiten und mein Selbstvertrauen zu verbessern. Ich habe viele irische Redewendungen gelernt, und der irische Dialekt, den ich gehört habe, war oft richtig charmant. Die Menschen in Irland waren sehr freundlich, und ich hatte nie das Gefühl, wegen meines deutschen Akzents oder kleinen Sprachfehlern anders behandelt zu werden.
Besonders dankbar bin ich für die herzliche Aufnahme in der Kita, in der ich gearbeitet habe. Die Leitung war äußerst freundlich, und die Kinder haben mich genauso ins Herz geschlossen, wie ich sie. Es gab nie Probleme, und ich habe jeden Moment dort genossen. Diese Erfahrung war für mich die Erfüllung eines langen Traums, und ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich diese Chance bekommen habe, und würde jedem empfehlen der diese Chance auch bekommt, sie zu nehmen.
Impressionen aus Irland |